In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Buchkritik Constance Debré – Love me tender
In „Love me tender“ geht es um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn kämpft: ihr Ex-Mann möchte den Kontakt zu ihr abbrechen, nachdem er von ihrer Homosexualität erfahren hat.
Aus dem Französischen von Max Henninger
Verlag Matthes & Seitz, 149 Seiten, 20 Euro
ISBN 9783751809573
Buchkritik Michael Schmidt-Salomon – Die Evolution des Denkens. Das moderne Weltbild und wem wir es verdanken
Was verbindet Charles Darwin, Albert Einstein und der griechische Philosoph Epikur miteinander?
Piper Verlag München 2024, 383 Seiten, 24 Euro
IBAN 978-3-492-07262-5
Buchkritik Dorothee Riese – Wir sind hier für die Stille
Vier Jahre alt war Dorothee Riese, als ihre Eltern im Jahr 1993 mit ihr zusammen von Deutschland nach Rumänien auswanderten. Diese autobiografische Erfahrung bildet die Basis von Rieses Debütroman „Wir sind hier für die Stille“, in der linksalternative Vorstellungen, Erwartungen und Sehnsüchte auf die postkommunistische Realität prallen.
Berlin Verlag, 240 Seiten, 22 Euro
ISBN 9783827014931
Reportage „Die Regierung fand, ich wolle nur Ärger machen“ – Aktuelle Literatur aus dem Sudan
Seit über einem Jahr herrscht wieder Krieg im Sudan, einem Land, das seit Jahrzehnten unter Gewalt und bewaffneten Konflikten leidet. Wie wirkt sich auf die Literatur aus?
Ein Mini-Feature von Sonja Hartl
Buchkritik Madame Nielsen – Mein Leben unter den Großen
Wie in ihren Romanen treibt Madame Nielsen auch in diesen zwölf Geschichten das Spiel mit der eigenen Identität.
Eine Rezension von Julia Schröder
Buchkritik T.C. Boyle – I walk between the Raindrops. Stories
In seinem neuen Erzählband „I walk between the Raindrops“ erzählt T.C. Boyle 13 psychologisch treffsichere Geschichten zwischen Realität und Vision.
Eine Rezension von Jutta Duhm-Heitzmann
Hörbuch Hart: Inka Löwendorf und Stefan Kaminski lesen „Notizen zu einer Hinrichtung“ von Danya Kukafka
Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung. Wie es so weit kommen konnte, wird aus der Perspektive von drei Frauen erzählt: Seiner Mutter, seiner Schwägerin und der Ermittlerin, die ihn schließlich zur Strecke bringen wird. Während Inka Löwendorf souverän die drei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren interpretiert, gibt Stefan Kaminski einen Einblick in die Gedanken des Serienmörders: verschlagen und dennoch liebesbedürftig. Ein fesselndes Hörbuch über die komplexe Frage, ob ein Mensch ausschließlich böse sein kann – nichts für schwache Nerven.
Lesezeichen Lebenshilfe für den Elsässer Dialekt - Mundartautor Pierre Kretz ausgezeichnet
Mit Witz und klarem Blick für Spannungen beschreibt Pierre Kretz Szenen seiner Lebenswelt und bedient sich dabei sowohl der französischen als auch der elsässischen Sprache: Damit setzt er ein deutliches Zeichen gegen das Aussterben seines Heimatdialekts und folgt dem Vorbild Johann Peter Hebels, dem großen alemannischen Dichter der Aufklärung. Der Johann-Peter-Hebel-Preis ist 20 000 Euro wert und wird alle zwei Jahre verliehen. Dieses Jahr an den 74-jährigen Pierre Kretz. Dessen Stücke stehen regelmäßig auf den Theaterspielplänen in der Schweiz, Frankreich und Baden und werden in diversen Rundfunkanstalten des alemannischen Sprachraums gesendet.
Gedichte und ihre Geschichte Günter Pfitzmann liest Kurt Tucholsky: „Mutterns Hände“
1929 schrieb Kurt Tucholsky das Gedicht „Mutterns Hände“ im Berliner Dialekt. Damals war der Schauspieler Günter Pfitzmann gerade fünf Jahre alt. Als Urberliner trug er später gern Tucholsky-Texte mit seiner „Berliner Schnauze“ vor, und er interpretiert das liebevolle Gedicht „Mutterns Hände“ warmherzig und freundlich. Die positive Haltung des Autors als auch des Interpreten verblüfft, denn Tucholsky und Pfitzmann hatten beide ein schwieriges Verhältnis zu ihren Müttern.